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Auf dem heutigen Programm stand hauptsächlich ein Spaziergang durch Glodok, das Chinatown Jakartas. Der Weg dorthin führte uns zunächst durch einige verwinkelte Gassen. Im nahegelegen Shoppingcenter haben wir uns dann erst einmal einen frisch gepressten Zuckerrohrsaft als Frühstücksersatz gegönnt. Von dort aus sind wir zur nächstgelegenen Bushaltestelle der Linie 1 gegangen, um uns eine Fahrkarte zu kaufen und sind damit nach Glodok gefahren. Das alles ging wesentlich einfacher und komfortabler, als zunächst befürchtet: Es gibt relativ gute Pläne des Busnetzes, die Busse fahren sehr häufig, sind gut klimatisiert und fahren auf einer separaten Fahrspur. In Glodok angekommen, ging es kreuz und quer durch das chinesische Viertel Jakartas. Glodok hat eine lange Geschichte und war schon zu Beginn der Kolonialzeit der Holländer bekannt. Es gibt zahllose Märkte für sämtliche Güter die man sich nur vorstellen kann. An manchen Stellen sind auch die Straßen und Gehwege, die Plätze unter Hochstraßen, jeder noch so kleine Winkel, mit Verkaufsständen, Essensbuden, Reparaturwerkstätten usw. vollgestopft. In einem ehemaligen Kaufhaus samt Parkgarage waren auf mindestens 5 Etagen unzählige Verkaufsstände für Schmuck, Textilien, Lebensmittel, Haushaltsartikel, Kleidung, Kitsch und Tant hineingepfercht. Die Gänge zwischen den einzelnen Ständen verlaufen längs und quer und sind so schmal, dass wir beim Durchgehen beide Arme nach vorne klappen mussten, um nirgends hängen zu bleiben. Ein Umdrehen mit dem Rucksack ist unmöglich! Mit dem Bus ging es dann am Nachmittag wieder ein Stück zurück. |
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Wir wollten das auf dem Weg gelegene National Denkmal besuchen. Leider war dies heute geschlossen und wir müssen wohl in den folgenden Tagen nochmals hinkommen. Wir sind jetzt zwei Tage in Jakarta unterwegs und haben so gut wie keine Touristen gesehen (was für uns natürlich ein gutes Zeichen ist). Wir begegnen immer nur Einheimischen – dazu später noch mehr. Heute sind uns den ganzen Tag über tatsächlich nur 4 oder 5 "Langnasen" begegnet. Damit erklären wir uns ein wenig das folgende: Bei dem heute geschlossenen Nationaldenkmal waren statt dem Denkmal offenbar wir beide die Attraktion! Mehrere Familien und Kinder kamen auf uns zu und baten uns, ob sie Fotos mit uns machen dürfen… ;) Zwei Dinge sind uns heute aufgefallen bzw. haben wir gelernt: 1.) Rote Ampeln und Zebrastreifen - auch in Kombination - haben für Autofahrer überhaupt keine Bedeutung. Im Gegenteil, man wird als Fußgänger dann sogar noch angehubt, auch die Einheimischen! Dazu passt der nächste Punkt eigentlich gar nicht, ausser das Auto wirkt auf den Charakter, sobald man hinter dem Lenkrad sitzt: 2. ) Allgemein können wir schon jetzt über die Indonesische Bevölkerung sagen, dass alle ausnahmslos freundlich, höflich und aufgeschlossen uns gegenüber sind. Die Straßenhändler sind überhaupt nicht aufdringlich, wie man das sonst so oft kennt, eher zurückhaltend. Man wird vom Kleinkind bis zum Greis meistens angelächelt. Wir sind jedenfalls sehr begeistert. |
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