Unser Wecker war heute früh auf 5 Uhr gestellt und kurz danach sind wir noch vor Sonnenaufgang zum Yamuna-Fluss gefahren. Dort kann man sich mit einem Boot ein Stück auf den Fluss hinaus rudern lassen, um den Sonnenaufgang zu beobachten. Der oder die Yamuna, auch Jamuna oder Jumna, ist der wichtigste Nebenfluss des Ganges. Er hat eine Gesamtlänge von 1376 km und fließt auf ganzer Länge südwestlich parallel zum oberen Ganges. Der Name Yamuna geht auf das Sanskrit-Wort „Zwilling“ zurück, was auf den Verlauf parallel zum Ganges Bezug nimmt. Im November ist der Fluss an der Stelle, an der wir waren, normalerweise voll mit Möven, doch um diese Zeit waren noch keine der Wandervögel zu sehen. Der Sonnenaufgang über dem Wasser war aber dennoch beeindruckend. Unser Bootsführer ist eigentlich traditioneller Kushti-Ringer und nutzt das Rudern gleichzeitig als Training.
Nach der Bootsfahrt gab es wie meistens einen Chai zum Frühstück und dann sind wir noch ein wenig durch das Viertel gelaufen, bis zum Roten Fort und sind von dort zurück in unser Apartment.
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Nach einer kurzen Pause, sind wir in den Norden Delhis gefahren und wollten eigentlich den Slum von Dyabasti erkunden. Da aber auf der Straße eine große Schlammpfütze war, so dass wir einen Umweg gehen mussten, sind wir in einer Gegend mit unzähligen Produktionsstätten diverser Art gelandet. Als wir eine der Straßen entlang gingen und neugierige Blicke in die verschiedenen Werkstätten warfen, kam plötzlich ein Mann mit einem Motorroller an und hat uns angesprochen, was wir denn in dieser Gegend machen. Als wir es ihm erklärt haben, hat er uns gleich in seine Druckerei eingeladen. Dort werden Verpackungen für Spielzeug hergestellt. Die Firma mit über 30 Mitarbeitern wird von ihm und seinem Bruder betrieben. Sie zeigten uns sämtliche Maschinen und Arbeitsvorgänge, wir wurden mit Chai und Keksen verköstigt. Dann wollte er uns auch seinen Papierlieferanten vorstellen, die ihr Lager auf der anderen Straßenseite haben, auch dort saßen wir im Büro der beiden Inhaber und es gab nochmals Chai und Kekse. Insgesamt haben wir dort wohl über zweieinhalb Stunden verbracht. Der Druckerei-Inhaber hat uns dann noch kurz durch sein Viertel geführt, bevor es für uns wieder zurück ging.
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