Indien 2025 - Tag 17:
Unser erster Tag in Thiruvananthapuram

Gegen 23 Uhr sind wir gestern Abend mit dem Zug in Thiruvananthapuram angekommen.

Thiruvananthapuram - während der britischen Kolonialzeit wurde der Name Trivandrum gebraucht - ist die Hauptstadt des indischen Bundesstaates Kerala. Die Stadt liegt an das Malabarküste im äußersten Süden Indiens und hat etwa 750.000 Einwohner.

Beim ersten Blick am frühen Morgen, aus dem Fenster unseres Hotelzimmers, hat es etwas geregnet. Angeblich ist es normal um diese Jahreszeit, dass es morgens und abends ein wenig regnet und dann während des Tages sonnig und schwülwarm wird. Daher haben wir uns beim Verlassen des Hotels zu erst einmal mit Regenschirmen ausgestattet. Diese haben wir allerdings nicht gebraucht bzw. später, gegen Mittag zu Sonnenschirmen umfunktioniert.

Unsere erste Station des Tages war der Padmanabhaswamy-Tempel, ein Hindu-Tempel, der Ende des 18. Jahrhunderts von den in Thiruvananthapuram residierenden Königen erbaut wurde. Auffälligstes architektonisches Merkmal des Padmanabhaswamy-Tempels ist das 17 Meter hohe siebenstöckige Gopuram (Tor-Turm), der zu Zeit eingerüstet ist. Im Allerheiligsten (Garbhagriha) befindet sich ein Götterbild, das Vishnu auf der mythischen Schlange Ananta (Shesha) ruhend darstellt. Ebenjener Schlange verdankt Thiruvananthapuram („Heilige Stadt Anantas“) ihren Namen. Der Einlass in den Padmanabhaswamy-Tempel unterliegt wie in Kerala üblich strengen Restriktionen: Männliche Tempelbesucher dürfen den Tempel nur mit freiem Oberkörper und einem Dhoti als Beinkleid betreten. Nicht-Hindus ist der Eintritt gänzlich verboten. Nachdem die Königsfamilie von Travancore, in deren Besitz der Tempel zuvor gewesen war, nicht mehr für den Unterhalt des Heiligtums aufkommen konnte, ordnete das Oberste Gericht in Neu-Delhi 2011 gegen den Widerstand der Königsfamilie die Übergabe des Tempels an den Bundesstaat Kerala an. Bei einer darauf folgenden Inventur wurden am 30. Juni 2011 in seit mindestens 130 Jahren verschlossenen Kellerräumen große Mengen Diamanten, Rubine, Smaragde, 536 Kilogramm Goldmünzen aus dem 18. Jahrhundert sowie zahlreiche Artefakte gefunden. Nach ersten Schätzungen beträgt alleine der Material-Wert über 15 Milliarden Euro. Die indische Regierung hat vorerst zwei Dutzend Polizisten abgestellt, um den Tempel rund um die Uhr bewachen zu lassen. Oommen Chandy, der Chief Minister Keralas, ließ verlauten, dass der Bundesstaat keine Ansprüche auf die Fundstücke erhebe, die nach seiner Meinung Eigentum des Tempels seien.

Unser weiterer Weg führte uns am Flughafen der Stadt vorbei. Eine Straße kreuzt quasi das Ende der Start- und Landebahn, so dass die ankommenden Flugzeuge direkt über einem einschweben und man die Landung gut beobachten kann. Immer wieder wurden wir von netten Menschen angehalten, sie wollten sich wie üblich mit uns unterhalten, Fotos machen. Alle bieten auch immer gleich an, die Handy-Nummern auszutauschen, falls wir einmal Hilfe bräuchten!

Nächstes Ziel war der Stadtteil Beemapally und die auffallend rosarot angemalte Beemapally Dargah Shareef Moschee. Von der Moschee haben wir uns mit einem Tuktuk zum Shankumugham Beach bringen lassen und sind am Strand entlang bis zum Kannanthura Beach gegangen. Bei diesem Spaziergang kam der „Sonnenschirm“ gerade recht! Direkt in Strandnähe befindet sich die St. Peters-Kirche. Von dort sind wir dann mit einem Tuktuk wieder zurück in unser Hotel.

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Unser erster Tag in Thiruvananthapuram