Ein Nachtrag zum gestrigen Abend:

Nachdem wir unseren gestrigen Bericht hochgeladen hatte, sind wir nochmals rausgegangen, um etwas zu essen. Wir hatten keine Ahnung, wie sich der Abend dann noch entwickeln würde.

Zunächst waren wir in einem kleinen Lokal, gleich um die Ecke unseres Hotels. Die Mitarbeiter dort waren sehr lustig und haben uns einfach aufgetischt, was die Küche hergab. Wir hatten keine Auswahlmöglichkeit, es gab Idli mit Sambar und Dosa mit Sambar und Chutney.

Danach sind wir noch in eine kleine Seitengasse gegangen, um Getränke in einem Laden zu kaufen. Auf dem Rückweg zum Hotel, sprang ein junger Mann aus einem gegenüberliegenden Restaurant und hat uns angesprochen, woher wir kommen, was wir in Indien machen etc. Er hat uns gesagt, dass er weiter vorne in der Straße einen kleinen Tee- und Lassi-Laden besitzt und ihm seine Mutter, die im Laden war, uns gesehen hat, und ihn angerufen hat, dass zwei Ausländer vorbeigegangen sind, er solle uns doch zu seinem Laden bringen.

Fahith, so sein Name, hat uns dann tatsächlich zu seinem Laden gebracht, uns seiner Mutter vorgestellt. Dann hat er noch einen Freunde, der aus dem Sudan stammt, hergerufen und uns auch diesem vorgestellt. Da der Laden zu dem Zeitpunkt aber schon geschlossen war, haben wir versprochen, am heutigen Tag noch einmal vorbeizukommen. Fahiths Mutter hat uns aber noch zwei Stück Kuchen mitgegeben.

Am Vormittag haben wir zunächst das Viertel rund um unser Hotel zu Fuß erkundet, haben ein paar kleinere Tempel zwischen den Wohn- und Geschäftshäusern entdecket und wurden von einem Priester in seinen Kali-Tempel hineingebeten. Er hat uns dann sogar zwei Banane geschenkt! Viele andere Passanten haben uns wie üblich angesprochen und wollten wie immer wissen, woher wir kommen, wie lange wir bleiben, was uns am besten gefallen hat und Fotos zusammen machen…

Nach einem kurze Stopp im Hotel sind wir mit einem Tuktuk ins ca. 13 Kilometer südlich gelegene Ariyanoor gefahren und haben dort den „1008 Shiva und Rajarajeshwari Tempel“ gefahren. Dort gibt es mehrere große Haupttempel und 1008 kleinere Tempel mit Lingams und Nandis. Die Tempel liegen in einer parkartigen Anlage an einem Hügel mit viel Grün und Wegen zum Spazieren.

Danach sind wir wieder in die Stadt zurück und haben - wie versprochen - Fahith in seinem Laden besucht. Fahith ist 28 Jahre alt und war Englischlehrer, bevor er sich selbstständig gemacht hat. Seine Mutter arbeitet als Lehrerin für Geschichte an einer kleinen Schule, in einem Dorf, etwa 30 Minuten ausserhalb der Stadt. Nachdem wir unentgeltlich mit Getränken und seinem Laden versorgt worden sind, hat er gefragt, ob wir ihn begleiten möchten, wenn er seine Mutter von der Arbeit abholt. Wir haben da natürlich sofort gern zugesagt. Zunächst hat er uns aber noch das Haus und seine Wohnung gezeigt, und dann ging’s mit dem Auto raus aufs Land. 

Die Schüler waren zwar leider schon alle weg, aber es warteten Fahiths Mutter, eine Kollegin und die Schuldirektorin auf uns und zeigten uns die Klassenzimmer. Die junge Lehrerin unterrichtet Tamil und betreibt auch einen erfolgreichen YouTube-Kanal.

Fahith hat uns, seine Mutter und ihre Kollegin dann zu einem Café gebracht und dort wurden wir zu Kuchen und einem typischen Soda-Getränk mit dem traditionellem Glaskugelverschluß eingeladen. Dann ging’s noch zu einem kurzen Besuch zu einem der ältesten Tempel des Gegend, zum Arulmigu Kailasanathar Tempel. Dort kam dann noch ein weiterer Freund Fahiths hinzu, der uns auch kennenlernen wollte. 

Danach gabs noch einen kleinen Snack in einem Restaurant und dann haben wir die Kollegin von Fahiths Mutter nach Hause gebracht, wo diese uns dann unbedingt noch ihrem 13-jährigen Sohn vorstellen wollte.

Wieder in der Stadt zurück, haben wir uns für heute verabschiedet und sind schon sehr gespannt auf die Aktion morgen in der Schule!

Für uns ist das immer alles unvorstellbar, aber diese Leute haben eine richtige Freude daran, Zeit mit zwei Touristen aus Deutschland zu verbringen, und dafür zu sorgen, das wir eine schone Zeit in Indien haben!